Was treibt Sie an, Führungskraft zu sein?
Was ist es? Der Status? Die Freude daran, andere anzuspornen, sie zu fördern und Orientierung zu geben? Der Wunsch, an entscheidender Stelle Einfluss zu nehmen und über Entwicklung und Ausrichtung des Unternehmens mit entscheiden zu können? Ein Mix aus allem?
Wenn Sie das beantwortet haben, stellen sich sofort weitere Fragen: Wie handeln Sie als Führungsperson? Vertrauen Sie anderen oder sind Sie ein eher misstrauischer Typ? Sind Sie sich Ihrer eigenen Stärken bewusst? Bringen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern echte Wertschätzung entgegen?
Alle diese Fragen sind hilfreich für Ihre Selbstreflexion als Führungsperson. Sie betreffen die Aspekte Motivation, Menschenbild und Selbstführung, die wiederum als Basis moderner Führung gelten. Doch diese Basis ist einem ständigen Wandel ausgesetzt. Denn sowohl unter erfahrenen Führungspersönlichkeiten aus der Praxis als auch unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gibt es keine allgemeingültige Definition des Begriffs Führung. Übereinstimmend wird Führung als wert-, ziel- und ergebnisorientierte Beeinflussung beschrieben, die dem Zweck dient, Aufgaben in einer strukturierten Arbeitssituation zu erfüllen. Neuere Definitionsversuche geben drei unterschiedliche Felder als kennzeichnend für Mitarbeiterführung an:
- Selbstführung: Selbstreflexion, Selbstorganisation
- Personalführung: Einflussnahme auf die Mitarbeiter/innen durch Lenkung und Motivierung, Kooperation und Kommunikation
- Orientierung an den Aufgaben bzw. den Unternehmenszielen, Entscheidungen treffen und flexibel auf Herausforderungen reagieren
Inhaltskonzept und Rollenkonzept
Unabhängig von der generellen Definition des Begriffs gibt es zwei unterschiedliche Konzepte von Führung. Beim inhaltlichen Konzept bleibt die grundsätzliche Identifikation mit der Aufgabe bestehen. Die Führungsperson beschäftigt sich mit den Inhalten aus einer gestärkten Funktion. Die Motivation, etwas inhaltlich und konzeptionell zu bewegen, steht dabei im Vordergrund. Der Fokus der Führungsperson richtet sich auf das, was die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren persönlichen Qualifikationen und individuellen Stärken zur Aufgabe und Zielerreichung beitragen können.
Dem gegenüber steht das Rollenkonzept: Führung bedeutet einen Bruch mit der alten Aufgabe. Die Inhalte, die vorher das Arbeitsleben bestimmt haben, spielen nur noch eine marginale Rolle. In den Fokus rücken Steuerungs- und Führungsaufgaben. In diesem Konzept ist Führung mehr eine Rolle, die man unabhängig von den Inhalten einnehmen kann.
Welches Konzept von Führung entspricht Ihrer Tätigkeit als Führungskraft?
Reflexion: Bereits erlebtes Führungsverhalten
- In welchen Situationen haben Sie Führung als besonders gut erlebt? Was sind die Gründe für Ihre Einschätzung?
- In welchen Situationen haben Sie Führung als nicht erfolgreich empfunden? Warum bewerten Sie die Situationen als weniger gelungen?
Wenn Sie sich näher mit Ihrem Führungsverhalten und Ihrem Rollenverständnis auseinandersetzen wollen, begleite ich Sie gern dabei.